Die Toskana bereiste ich im Sommer 2008 gemeinsam mit meiner Frau Gudrun. Je 6 Nächte verbrachten wir in Poggitazzi zwischen Florenz und Arezzo sowie im Westen in der Nähe von Piombino.
Die Anreise erfolgte auf gewohntem Weg über Admont, Kaiserau, Triebener Tauern, Scheifling, Klagenfurt und dann über die Autobahn nach Italien. Vorbei an Udine, Padua, Bologna und Florenz gelangten wir schließlich nach Montevarchi. Dort verließen wir die Autostrada und gelangten schließlich über Lore Ciufenna an unser Ziel nach Poggitazzi. Poggitazzi bestand aus einem Schloss und einem umgebauten Bauernhof. Inmitten von Weingärten und Olivenhainen bezogen wir Quartier für eine Woche. Diese Anlage beherbergte mehrerre Appartments und einige Zimmer. Wir hatten ein Doppelzimmer im ersten Stock, das rustikal und gemütlich eingerichtet war. Bereits der Empfang war äußerst herzlich und die Gastfreundschaft setzte sich auch in den kommenden Tagen fort.
Besonders das Frühstück war täglich ein Highlight. Gemütlich schlürften wir morgens unseren Kaffee auf der sonnigen Terrasse, dabei wurden sämtliche kulinarischen Wünsche erfüllt.
Einziger Nachteil war, dass das nächste Restaurant mindestens vier Kilometer entfernt war. Und so machten wir uns bereits am ersten Abend auf die Suche nach Eßbarem und wurden Castelfranco di Sopra in der Pizzeria "Bude" fündig.
Am Tag 2 fuhren wir über die alte Verkehrsverbindung Setteponti abseits des Hauptverrkehrs nach Arezzo und waren begeistert vom Flair und den wunderschönen Plätzen. So genossen wir den Tag mit Rundgängen durch die Stadt, gemütlicher Kaffeepause und einem Mittagsimbiss in einem lauschigen Ristorante.
Am Rückweg nach Poggitazzi hielten wir noch einmal in der einmaligen Landschaft für ein Foto an.
Am dritten Tag, es war der 21. Juli 2008, gelangten wir über die Autobahn und dann über wunderbar kurvige Straßen in die südliche Toskana. Die Städte Montepulciano, Pienza und Montalcino standen am Programm. In Pienza kosteten wir in einer Vinothek toskanischen Wein und Käse und kauften ein paar Flaschen Vino Noble ein. Wir staunten über den Ausblick, den man von den Städten auf den Hügeln hat. Auf dem Weg von Pienza nach Montalcino kamen wir noch in San Antimo vorbei und besuchten diese alte Klosterkirche. In Montalcino bestiegen wir die Festung, flüchteten dann aber vor einem heftigen Gewitter in ein Lokal. Als der große Regen vorüber war, machten wir uns wieder auf den Rückweg nach Poggitazzi.
Der vierte Tag führte uns durch das östliche Chianti-Gebiet Richtung Süden. Dort durchfuhren wir die Erossionslandschaft "crete" und erreichten unser erstes Tagesziel - die Abbazia di Monte Oliveto Maggiore.
Das etwas versteckt in einem Wald liegende Kloster besticht durch seine Architektur. Ein Backsteingebäude, das seinesgleichen sucht. Im Kreuzgang wird auf Fresken die Geschichte des hl. Benedikt dargestellt. Den Eintritt in die Kirche haben wir leider verpasst, da diese um Punkt zwölf Uhr verschlossen wurde. So trösteten wir uns mit dem imposanten Weinkeller des Klosters.
An endlosen abgeernteten Weizenfelder entlang kamen wir schließlich nach Siena.
Da wir Siena schon von früheren Aufenthalten kannten, schlenderten wir nur gemütlich durch die Gassen und aßen eine Kleinigkeit. Den Dom wollten wir eigentlich schon besuchen (einer der schönsten Sakralbauten), jedoch verschreckte uns die schier endlose Menschenschlange davor.
Der nächste Tag war dem Chianti und San Gimignano gewidmet. Der erste Stopp war in Creve, bekannt durch die Laubengänge am Hauptplatz. Zahlreiche kleine Geschäfte mit diversem Handwerk wurden besucht.
In Castelina testeten wir einen Chianti und kauften schließlich einige Flaschen ein. Über Poggibonsi kamen wir schließlich in die Stadt der Türme - San Gimignano.
Dort genossen wir das einzigartige Flair dieser Stadt und verweilten am Piazza della Cisterna. Am Rückweg nahmen wir durch das Chianti eine andere Route und schauten noch in Radda in Chianti vorbei und besuchten auch noch die Abtei Badia Coltibuono.
Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg ganz in den Süden ins Grenzgebiet zu Umbrien und besuchten die Stadt Cortona. Auf Rolltreppen gelangten wir vom Parkplatz hinauf in die Altstadt. Schmale Gassen und zahlreiche Geschäfte laden wieder zum Bummeln ein. Tolle Aussichten ergaben sich bei dem schönen Wetter und so blickten wir hinunter auf den Trasimenersee. Der war dann auch unser nächstes Ziel. Wir fuhren ein paar Kilometer den See entlang. Der Anblick war jedoch aus der Ferne besser. Es gab dort einige Hotels, aber nichts, was uns begeistert hätte. So tranken wir nur einen Kaffee und erreichten in der Nähe von Cortona die Kartause Celle. Hier war einstmals die Einsiedelei des hl. Franz von Assisi. An diesem Ort der Stille (keine Touristen) bestaunten wir die gut erhaltene Anlage.
Kurz vor der Halbzeit unserer Reise besuchten wir Florenz (Firenze). In Montevarchi bestiegen wir den Zug und kamen streß- und staufrei in der Altstadt an. Nur wenige Schirtte trennen den Bahnhof von den berühmten Sehenswürdigkeiten von Florenz.
An diesem Tag gelang es uns ohne allzu langer Wartezeit, die Kuppel des Doms zu besteigen. Ein absoluter Höhepunkt der Reise. Zuerst folgt man den engen steilen Stufen bis etwa der Mitte der Kuppel, dort öffnet sich der Blick in das Innere der Kirche. Ganz oben steht man praktisch über der ganzen Stadt, selbst das Kirchenschiff darunter erscheint klein und zierlich.
Wir schlenderten durch die Stadt, machten immer wieder Pausen, um die Eindrücke auf uns wirken zu lassen. Schließlich aßen wir das teuerste Eis in unserem Leben (zwei Kugeln = 18 Euro) an der Ponte Vecchio. Zu dieser Jahreszeit befinden sich tausende Touristen in der Stadt, was das Erlebnis etwas beeinträchtigt.
Am 26. Juli 2008 machten wir uns schließlich auf, um das Quartier zu wechseln. Wir durchquerten noch einmal das Chianti, ließen San Gimignano links liegen und gelangten in die alte Stadt Volterra, berühmt wegen seiner Alabaster-Kunst. Zahlreiche Ateliers laden ein, die Kunstwerke zu bestaunen und zu kaufen. Aber auch sonst bietet die auf einer Anhöhe gelegene Stadt viele bewundernswerte Details.
Am späten Nachmittag kamen wir schließlich in unsere neue Unterkunft, einer Ferienanlage zwischen Piombino und Suvereto, etwa 3 Kilometer vom Meer entfernt.
Der erste Tag im Westen führte uns in die Hauptstadt Grosseto, die jedoch außer dem Rathaus und dem Dom keine Besonderheiten aufzuweisen hat. Interessanter waren da schon die Ausgrabungen zur Etruskerzeit in Vetulonia.
Nach den vielen Besichtigungen und teilweise langen Autofahrten war ein Ruhetag angesagt. Ein kurzer Einkauf in einem Supermarket und dann lesen und schlafen.
Am 29. Juli 2008 besuchten wir im Landesinneren die Stadt Suvereto und Massa Marittima. Zweitere ist ein Geheimtipp. Vor allem der Dom besticht durch seine Größe und seinen Stil. Es ist zwar eine kleine Stadt, sie beherbergt aber einige kulturelle Einrichtungen und dürfte eine jugendliche Stadt sein.
Bei Termperaturen über 30 Grad muss auch ein Badetag dabei sein. Noch dazu, wo das Wasser in der Bucht von Baratti klasklar war und die feinen Kiesstrände beinahe menschenleer waren. Am späten Nachmittag fuhren wir dann noch die Küstenstraße entlang bis nach Livorno. Dort bestaunten wir die Fährschiffe, die be- und entladen wurden.
Der vorletzte `Tag führte uns zum Etruskerpark nach Populonia und Baratti. Dort besuchten wir unter fachkundiger Führung ein vollständig erhaltenes Hügelgrab. In Piombino machten wir noch einen Bummel und genossen den Tag.
Am 1. August 2008 entspannten wir nur noch am Strand, ehe wir um 18:30 Uhr die Heimreise antraten und über Pisa, Florenz, Bologna, Mantua, Verono und Bozen wieder Österreich erreichten. Um 5:15 Uhr morgens waren wir nach 14 erlebnisreichen Tagen wieder zu Hause.