elsass - schwarzwald

Als Paar unternehmen wir diese 12-tägige Reise in ein uns bisher unbekanntes Gebiet. Es wird eine Genusstour mit vielen Highlights und Überraschungen. Reisezeit ist die 2. Augusthälfte mit meist sonnigem und heißen Wetter (bis 35 Grad).

1. Tag

Bepackt mit unseren beiden E-Bikes starten wir in Oberösterreich in Richtung Westen. In Braunau verlassen wir das Land und fahren über die A94,  A8 und die A5. Wir erreichen am Nachmittag Baden-Baden, unseren ersten Zielort.

Im Hotel Etol - Superior checken wir ein und erkunden zu Fuß die die Altstadt, in der sich auch das Hotel befindet. Baden-Baden verbreitet das Flair einer alten traditionsreichen Kurstadt mit seinen Parks, Alleen, Kurhotels, Geschäften und Lokalen. Viele schöne Villen, die Trinkhalle und üppiger Blumenschmuck lassen staunen. Wir lassen uns zum Abendessen im Restaurant Amadeus nieder und erholen uns gut von der Anreise.

 

2. tag

Auf der B500 setzen wir unsere Reise fort. Die Straße gilt als Deutschlands älteste Touristenstraße und nennt sich Schwarzwaldhochstraße.  Wir schlängeln uns den Schwarzwald entlang und tauchen immer tiefer in das nicht enden wollende Waldgebiet ein. Kommen vorbei an Hotelruinen, die an bessere Zeiten erinnern.

In Sand biegen wir links von der B500 ab und erreichen nach wenigen Kilometern den Schwarzenbachstausee. Wir nützen die Ruhe am Vormittag für einen kleinen Spaziergang über die Staumauer und erfahren auf den Schautafeln Interessantes über die Entstehung dieses Kraftwerks, das bereits seit knapp 100 Jahren existiert.

Wieder auf der B500 weiter Richtung Süden kommen wir zu einem Hotspot an der Touristenstraße - zum Mummelsee. Neben einer Vielzahl von Wandermöglichkeiten und einer herrlichen Aussicht ist die moderne Kirche interessant. Ein Blick hinein lohnt sich vor allem wegen der kunstvoll gestalteten Kirchenfenster.

Freudenstadt ist der Endpunkt dieser Touristenstraße. Wir staunen über den größten Marktplatz Deutschlands, der sehr geplegt wirkt und reichlich mit Blumen geschmückt ist. Die Laubengänge laden zum Shoppen und Bummeln ein. Die evangelische Kirche im Zentrum lohnt einen Besuch.

Die Deutsche Fachwerkstraße ist eine weitere Touristenstraße, die lohnenswerte Ziele hat. Eines dieser Ziele ist Alpirsbach (15 km südlich von Freudenstadt an der B294), das wir zufällig im Vorbeifahren entdecken. Das ehemalige Benediktiner-Kloster ist ein Juwel der romanischen und gotischen Architektur. Die paar Euro Eintritt für den Besuch der Kirche, des Kreuzgangs und des Museums lohnen allemal!

Vorbei an Schiltach, Wolfach, Haslach gelangen wir schließlich auf die B33 und in Offenbach halten wir uns an die Wegweiser nach Straßbourg. Nach wenigen Kilometern überqueren wir den Rhein und sind in Frankreich.  In der Nähe des Bahnhofs und wenige Gehminuten von der historischen Altstadt entfernt, beziehen wir für die nächsten zwei Nächte Quartier im Hotel Best Western.

Ganz in der Nähe des Hotels verrät uns die Receptionistin ein typisch elsässisches kleines Lokal (Le Kuhn), wo wir unseren Hunger stillen. Wir genießen noch die sommerliche Abendstimmung und nutzen die Zeit für ein erstes Kennenlernen der Altstadt.  Das Highlight sind die Lichtspiele an der Fassade der Kathedrale nach Einbruch der Dunkelheit!

3. Tag

Dieser Tag ist autofrei und wir widmen uns ganz der wunderschönen Stadt Straßbourg. Die Stadt hat ein wunderbares Flair, ein Lokal reiht sich an das nächste. Es gibt an jeder Ecke die Gelegenheit,  die elsässische Küche zu genießen. Dazwischen gibt es jede Menge kleine Geschäfte in wunderbar restaurierten Gebäuden.

Wir starten an diesem Tag gleich mit einer Bootsfahrt auf den Kanälen der Stadt und lernen mit Audioguide die Stadt kennen. Tickets für diese Tour sind bei Batorama links von der Kathedrale erhältlich! Die Tour dauert eine knappe Stunde und ist absolut zu empfehlen. Die Erklärungen sind ausführlich und so erfährt man sehr viel über Geschichte, Kultur und Architektur der Europastadt.

Weil das Ausflugsschiff nicht überall hinkommt, bietet sich noch eine Fahrt mit dem Bummelzug an, dieser fährt auch bei der Kathedrale ab und schlängelt sich durch die engen Gassen der Altstadt. Anschließend besuchen wir die Kathedrale. 

Aufgrund der Hitze legen wir eine Pause ein und setzen unsere Besichtigung am Nachmittag mit der Kirche Saint Pierre fort und bummeln gemütlich durch die Stadt und suchen uns ein beschauliches Plätzchen in einem elässischen Lokal zum Abendessen.

4. Tag

Wir verlassen Straßbourg in Richtung Südwesten und fahren über Molsheim und Rosheim bis in den Weinort Obernai. Hier packen wir unsere Fahrräder aus und erkunden die kleinen Orte entlang des Euro-Radweges 5, der sehr gut beschildert und auf topangelegten Wegen verläuft. Dabei kommen wir durch Bernhardswiller, Goxwiller, Gertwiller, Barr bis nach Andlau. Dabei lassen wir die Fachwerkhäuser und die Weingärten auf uns wirken. Wieder zurück zum Ausgangspunkt auf gleicher Route (gesamt ca. 20 km).

Bei Ottrott führt uns die Straße steil bergauf zum Kloster Saint Odile. Wir machen einen Rundgang an dieser frequentierten Sehenswürdigkeit.

Auf der Weiterfahrt kehren wir in der Patisserie Kamm in Dambach ein und fahren weiter zum Kloster Ebersmünster und bestaunen das barocke Meisterwerk.

Am späten Nachmittag erreichen wir unser nächstes Ziel - Turckheim westlich von Colmar, wo wir für die nächsten 5 Nächte Quartier beziehen in einem Appartment, das hier keine nähere Erwähnung verdient. In der beschaulichen Kleinstadt finden wir dann ein gemütliches Restaurant zum Abendessen. Die Wartezeit verkürzen wir mit 2 Gläsern Cremant.

5. Tag

Trotz 34 Grad im Schatten unternehmen wir eine rund 53 km lange Radtour durch wunderschöne Landschaften und Ortschaften inmitten der Weinberge. So gelangen wir von Turckheim ausgehend nach Niedermorshwir, Katzenthal, Kaysersberg (wunderbare Altstadt mit vielen Besuchern), Kientzheim, Riquewhir (!), Hunawihr, Ribeauwille und Bergheim.

Am frühen Abend fahren wir mit dem Auto nach Selestat zum Abendessen und lassen den Tag ausklingen.

6. tag

Heute zieht es uns in die Berge, was bei diesen Temperaturen auch für Abkühlung sorgt. Von Turckheim fahren wir nach Collet du Linge, wo sich ein Mahnmal bzw. eine Gedenkstätte des 1. Weltkrieges befindet.

 

Die Fahrt geht weiter über den Lac Noir und den Lac Blanc (schön gelegen, aber ohne nennenswerte Infrastruktur). Weiter geht es in die Vogesen über Plainfaing und Arnould in die belebte Stadt Geradmer mit dem gleichnamigen See. Die Stadt ist touristisch geprägt und dementsprechend bevölkert. Viele Lokale laden zur Einkehr ein!

Zurück geht es dann über La Bresse über Le Hohneck nach Münster und weiter in die historische Stadt Eguisheim. In dieser von Fachwerkhäusern geprägten Stadt (im Oval angelegt) verbringen wir den späten Nachmittag und genießen das Abendessen.

7. Tag

Wir fahren heute in den Süden nach Mulhouse und sind etwas enttäuscht. Wenn man Straßbourg und Colmar schon gesehen hat, kann Mulhouse nicht mithalten.

Zwischen Mulhouse und Guebwiller liegt das Ecomusee de Alsace, ein großes Freilichmuseum, das man gesehen haben muss. So bekommt man einen sehr guten Überblick über das Leben und die Architektur des Elsass.

Nach dem Besuch des Museums parken wir das Auto in Soultz und fahren mit unseren E-Bikes nach Gubviller und weiter nach Murbach bei Buhl. Machen eine Kaffeepause und kehren wieder zum Auto zurück. 

Um abermals der Hitze zu entfliehen, fahren wir nach Cernay und biegen dort ab Richtung Nord-Westen in das Gebiet Le Grand Ballon.  Vorbei am Hartmannswillerkopf (großes Denkmal des 1. Weltkrieges) kommen wir nach Col Amic. Auf der Suche nach einer Einkehrmöglichkeit entdecken wir rechts den Wegweiser zur Ferme Auberge du Kohlschlag. Es entpuppt sich als eine gemütliche Jausenstation mit guter und authentischer Küche! Wir genießen die letzten Sonnenstrahlen des Tages auf gut 800 Metern über dem Meer.

Wir fahren noch weiter bis rund 1.180 m Seehöhe, ehe wir Richtung Munster in nordöstliche Richtung abbiegen und uns wieder in zahlreichen Kurven mit tollem Panorama hinunterschlängeln.

Am Abend bummeln wir noch durch die Altstadt von Turckheim.

8. Tag

Heute steht Colmar am Programm! Von Turckheim aus fahren wir mit dem Fahrrad auf gut angelegtem Radweg direkt in die Altstadt von Colmar und stellen unsere Räder sicher ab. Im Museum "Unter den Linden" bewundern wir u.a. den berühmten Isenheimer Altar.

Wir besuchen auch das Museum Malraux und erkunden die Stadt mit dem Bummelzug. Petite Venice ist deutlich kleiner und nicht so belebt wie Petite France in Straßbourg.

Wir kaufen noch etwas Proviant ein, das wir später in den Weinbergen bei einem Picknick genießen werden.

Zurück in Turckheim fahren wir noch einmal nach Kaysersberg und bummeln durch die dezent beleuchtete Altstadt, die mittlerweile frei von Touristen ist. 

9. Tag

Heute räumen wir unser Quartier in Turckheim und fahren vorbei an Colmar nach Neuf Brisach. Die Stadt wurde als Festung erbaut, was schon von weitem erkennbar ist. Wir genießen einen morgendlichen Cafe samt Croissant.  Anschließend wechseln wir über den Rhein wieder nach Deutschland und besuchen die Stadt Breisach am Rhein. Wir machen einen ausgedehnten Spaziergang über das Stephansmünster und den Radbrunnenturm. Dabei genießen wir den Ausblick auf den Rhein und schauen den Schiffen zu.

Aufgrund der Öffnungszeiten kehren wir nun abermals nach Neuf Brisach zurück und besuchen das Museum Mausa Vauban, das sich in den Verteidigungsanlagen befindet und Street-Art-Künstlern Raum zur Kreativität gibt. (Tipp)

Jetzt beginnt unsere Runde um den Kaiserstuhl. Die Runde ist geprägt durch bezaubernde Landschaft voller Weingärten und gepflegten Ortschaften. Wir kommen nach Achkarren, Bickensohl, Oberrotweil, Niederrotweil, Oberbergen, Burkheim, Bischoffingen, Kichlingsbergen nach Königschaffhausen. In Königschaffhausen finden wir eine namhafte Eisdiele und genießen entsprechend eine Erfrischung (Königstühler Eismanufaktur).

Über Riegel, Bahlingen, Emmedingen und Reute erreichen wir schließlich Freiburg im Breisgau, wo wir uns im Apparthotel Friedrich (Empfehlung) am Rande der Altstadt für die nächsten 2 Nächte einquartieren.

Wir verbringen den Abend in einem Lokal neben dem Münster, ehe ein Unwetter die Stadt heimsucht.

10. Tag

Wir widmen uns diesen Tag der Stadt Freiburg. Wir besuchen das Münster und erkunden alle Gassen, genießen das Shoppen, bestaunen die Bächle auf den Straßen und schlendern bis zum Schwabentor. Im Geschäft von Luitpold Bauer staunen wir über die Vielfalt an Artikeln - ein kleiner persönlicher Baumarkt mitten in der Altstadt! Am Münstermarkt probieren wir ein "Lange Rote" - eine typische Bratwurst!

Auch dem "Alten Friedhof" statten wir einem Besuch ab. Dieser liegt nördlich der Altstadt ein paar Gehminuten von unserem Quartier entfernt und ist ein wahres Kleinod.

Den Tag lassen wir in der Alten Wacht ausklingen. Es herrscht Selbstbedienung, aber am besten Platz des Münstermarktes.

11. TAg

Wir treten diesen Morgen den Weg Richtung Heimat an. Dabei fahren wir über Gunterstal zum Aussichtsberg "Schauinsland". Leider sehen wir aufgrund starken Nebels gar nichts. Daher geht es gleich weiter nach Todtnau zum Wasserfall Hangloch. Dort steigen wir auf einem Wanderweg hinunter und bestaunen den Lauf des Wassers. Über uns führt eine schwindelerregende Hängebrücke, die zahlreiche Besucher anzieht.

Auf der Strecke liegt Todtmoos, wo wir in einem urigen, aber sehr guten Hotel zum Mittagessen einkehren.

In Sankt Blasien überrascht der Dom, dessen Kuppel zu den größten Europas gehört. Ein netter und beschaulicher Kurort grenzt an das ehemalige Klosterareal.

Am Nachmittag erreichen wir schließlich unser letztes Nachtquartier in Klettgau nahe der schweizerischen Grenze.

Von hier aus starten wir noch zu einem ganz besonderen Highlight. Unser Ziel ist der Rheinfall in Schaffhausen/Schweiz.

Dazu fahren wir zum südlichen Rheinufer zum Schloss Laufen. Ein geringer Eintrittspreis ist nebst dem kostenpflichtigen Parkplatz zu bezahlen, aber das ist es jedenfalls wert!

Anschließend statten wir noch der Stadt Schaffhausen ein Besuch ab und bestaunen die Bürgerhäuser mit den aufwändigen Fassaden und Verzierungen. Wir decken uns noch mit einer Jause ein und fahren zurück in unsere Ferienwohnung in Klettgau.

12. Tag

Aufgrund der Wetterprognose - weitere Unwetter sind für den Westen angesagt - entscheiden wir uns für die Rückkehr nach Oberösterreich. Wir fahren entlang des Bodensees bis Konstanz, genießen hier noch ein spätes Frühstück und machen einen kurzen Rundgang.

Über die Arlberg-Schnellstraße und den Arlbergpass geht es bis St. Anton am Arlberg, wo wir uns noch mit einem Essen stärken. Von hier aus kehren wir schließlich nach Hause zurück.

Fazit

Diese Reise zählt sicher zu den schönsten und interessantesten, die wir machen durften. Die Kombination Auto & Fahrrad ist für diese Region (Elsass) ideal. Dadurch kommt man in Landschaften und Dörfer, die man gewöhnlich mit dem Auto links liegen lassen würde. Der Verkehr vor allem in Frankreich läuft sehr ruhig ab und das Verkehrsaufkommen ist generell (außer Straßbourg) eher gering. Dadurch kann man auch vom Auto aus die Landschaft genießen.

Die Kulinarik ist perfekt und auch preiswert. Alle Menschen, mit denen wir zu tun hatten, waren äußerst freundlich und mit Deutsch und Englisch war immer ein Auskommen.